Demeter
Gütesiegel des Demeter-Bundes für Produkte aus biologisch-dynamischer Landwirtschaft
"Transparenz"
Der Labelinhaber antwortet auf Anfragen. Informationen zu den Kriterien und dem Labelsystem sind online zugänglich. Ein Stakeholder-Prozess stellt sicher, dass die Kriterien sinnvoll sind (weitere Infos).
"Unabhängige Kontrolle"
2-Augen-Prinzip: Eine vom Zeicheninhaber unabhängige Kontrollstelle führt regelmässig Kontrollen durch. Diese finden auch unangemeldet statt (weitere Infos).
"Zertifizierung"
4-Augen-Prinzip: Nach erfolgter Kontrolle wird der Kontrollbericht nochmals von einer unabhängigen und akkreditierten Zertifizierungsstelle überprüft (weitere Infos).
Jährliche Kontrollen der Produktions-, Verarbeitungs- und Handelsbetriebe durch die bio.inspecta AG. Verarbeitungs- und Handelsbetriebe werden auch durch das Institut für Marktökologie (IMO) kontrolliert. Zusätzlich finden jährlich bei 5% der Betriebe unangemeldete Kontrollen statt. Für die Zertifizierung ist einzig die bio.inspecta AG zuständig. Ein Zertifikat ist für ein Jahr gültig. Akkreditierung der bio.inspecta AG durch die Schweizerische Akkreditierungsstelle (SAS).
Inhalte des Labels
"Inhalte des Labels". Die Inhalte, über welche dieses Label eine Aussage macht, sind grün markiert (Weitere Infos).
Arzneimittel, Kosmetika, Wasch- und Reinigungsmittel, Saat- und Pflanzgut, Duftöle, Textilien
Die biologisch-dynamische Landwirtschaft und damit die Praxis von Demeter-Betrieben entstand durch die Überlegungen von Rudolf Steiner, die er ab 1924 als «geisteswissenschaftliche Grundlagen zum Gedeihen der Landwirtschaft», besser bekannt unter «Landwirtschaftlicher Kurs» entwickelte. Dabei wird die Materie und Naturprozesse als verbunden mit kosmischen Gestaltungsfaktoren betrachtet. Die Stärkung von Boden, Pflanzen, Tieren und Menschen steht im Mittelpunkt.
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Hofläden, Bioläden, Reformhäuser, Detailhandel, Onlineshops
Inhalte im Detail
Die Richtlinien von Demeter erfüllen die Anforderungen der Bio-Verordnung, gehen jedoch in allen Aspekten darüber hinaus. Zusätzlich gelten auch die Richtlinien von Demeter International und die der Bio Suisse.
Einige Kriterien der biologisch-dynamischen Landwirtschaft:
- Verwendet wird wo immer möglich biologisches oder biodynamisches Saatgut. Die Düngung erfolgt vorwiegend mit Hofdüngern oder Kompost
- Nachhaltige Bewirtschaftung mit Erhalt der Artenvielfalt und harmonischen sozialen Beziehungen
- Beim Anbau stehen der Humusaufbau und die Gesundheit der Pflanzen im Mittelpunkt. Dies wird unterstützt durch die biologisch-dynamischen Präparate aus Heilkräutern, Kuhdung und Quarz.
- Gentechnologie ist auf allen Stufen untersagt
- Die Verarbeitung muss so sorgfältig geschehen, dass der hohe Wert der Rohstoffe erhalten bleibt
- Zusammenarbeiten mit natürlichen Zeitqualitäten und Rhythmen
- Eine Deklaration als Demeter-Kosmetikum ist erlaubt, wenn das Kosmetikum die namensgebende Zutat in Demeter-Qualität und über 90% der gesamten Zutaten in Demeter-Qualität enthält.
- Die Volldeklaration der Zutaten muss anhand einer Zutatenliste erfolgen. Die Namen der Zutaten sollten möglichst in der jeweiligen Landessprache genutzt bzw. parallel genannt werden.
- Für den Einsatz von Hilfsstoffen und die Verarbeitungsmethoden gelten Beschränkungen.
- Die Demeter-Produkte und deren Rohstoffe dürfen nicht mit Hilfe von Tierversuchen getestet werden.
Ätherische Öle:
- Die Rohstoffe werden mit mechanischen, thermischen oder fermentativen Verfahren bearbeitet.
- Extrakte können unter Zuhilfenahme von Wasser, Ölen, Ethanol, CO2 oder Obstessigen hergestellt werden, ätherische Öle mit Hilfe der Wasserdampfdestillation, der CO2-Extraktion oder mittels Pressung.
Seifen:
- Rohseifen dürfen nur aus pflanzlichen oder tierischen Neutralfetten in Demeter-Qualität ohne Zutaten hergestellt werden.
- Zur Verseifung darf nur Natron- oder Kalilauge ohne jegliche Vorverwendung verwendet werden.
Die Richtlinien von Demeter erfüllen auch die Anforderungen der EG-Öko-Verordnung, gehen jedoch in allen Aspekten darüber hinaus. Zusätzlich gelten auch die Richtlinien der BIO-Suisse.
Einige Kriterien der biologisch -dynamischen Landwirtschaft nach anthroposophischen Grundlagen:
- Hofindividualität mit möglichst geschlossenem Hofkreislauf. Rinderhaltung, hofeigenes Saatgut und Futter, Düngung mit kompostiertem oder fermentiertem Wirtschaftsdünger und der Anbau von Hülsenfrüchten sind die Grundlagen eines autarken Hofkreislaufes.
- Nachhaltige Bewirtschaftung mit Erhalt der Artenvielfalt und harmonischen sozialen Beziehungen.
- Beim Anbau stehen der Humusaufbau und die Gesundheit der Pflanzen im Mittelpunkt. Dies wird erreicht durch die speziellen biologisch-dynamischen Präparate aus Heilkräutern, Kuhdung und Quarz.
- Wesensgemässe Haltung und Fütterung der Tiere.
- Gentechnologie ist auf allen Stufen untersagt.
- Beachten natürlicher Zeitqualitäten und Rhythmen.
- Rohstoffe aus Demeter-Anbau/Erzeugung.
- Maschinenernte ist nur ohne den Einsatz von Entlaubungsmitteln zulässig.
- Baumwolle muss von Hand gepflückt sein.
- Tierische Fasern sind durch Scheren oder Kämmen zu gewinnen.
- Mischung mit Seide oder anderen natürlichen Fasern aus konventioneller Herkunft ist nur erlaubt, so lange diese Fasern nicht in Demeter-Qualität oder Öko-Qualität verfügbar sind. Dabei muss die Mischung mindestens 50% Gewichtsanteilen an Demeter-Fasern enthalten und das gesamte Produkt muss einem Bio-Standard (z.B. GOTS) entsprechen.
- Für die Verarbeitung gilt die Einhaltung der Verarbeitungsrichtlinien gemäss der «International Association of Natural Textiles» (IVN) in ihrer jeweils gültigen Fassung.